Totenkopf-Motive in der Modewelt
Fashionwelt ist mutig und liebt Kontroverse , sehr wahrscheinlich gerade deswegen ist die Dame mit der Sense die Königin des Laufstegs geworden und hat keine Absicht die Position abzugeben.
Eines der beliebtesten Motive, außer gekreuzten Knochen und Skeletten sind Totenköpfe, die seit Jahren die Mode erobern. Totenschädel als Vanitas-Motiv exiestiert bereits seit der Antike und erlebte dann im Barock eine Blüte. Heute weisen wir dagegen mit dieser sich hartnäckig haltenden Mode den Tod von uns. Das Emblem, das die ursprüngliche Bedeutung verlor, gewann Popularität.
Todesmotive sind heute in der Mainstream-Mode zu finden. Man trägt sie an allen möglichen Kleidungsstücken, Schuhen und als Schmuck. Sie werden auch sehr gerne in Kunst und Design verwendet.Sowohl menschliche als auch tierische Schädel erscheinen in verschieden Aspekten unseres Lebens. Bettwäsche, Schlafanzüge, Pullovers, Sweatshirts, Babywäsche werden mit diesen Motiven verziert und niemand wundert sich…wieso.
Was eigentlich beeinflusst, dass Totenköpfe ein integraler und charakteristischer Teil der Popkultur geworden sind?
Unter anderem lange, vielfältige Geschichte und viele symbolische Bedeutungen. „Memento mori”- gedenke des Todes…. Heutzutage nehmen wir den Tod nicht zu ernst, wir haben das Gefühl , es geht uns nichts an, wir sind noch zu jung und denken nicht daran, dass sie auf uns wartet. Die Mode wiederum arrangiert unsere tief verborgene Stimmung und macht sie modisch.
Auf funkelnde Totenköpfe im Tattoolook setzt Mode-Bad-Boy Christian Audigier, der mit seinem Label Ed Hardy auch in Hollywood Erfolge feiert. „Die Mode ist eine überzeichnete und vergängliche Ausdrucksform, die sich an ein viel größeres Publikum als die Kunst wendet“, kommentiert Patrizia Nitti. „Sie reagiert auf die Kunst und gesellschaftliche Entwicklungen ihrer Zeit.“ Relevant für die Mode sind aber auch Umstände wie die Übernahme der Totenkopfsymbolik durch die 1948 in den USA gegründete Biker-Truppe Hells Angels oder die Allgegenwart der „Jolly Roger“- Piratenflagge, die einen Schädel mit gekreuzten Knochen zeigt. So wird das Motiv längst mit Nonkonformismus und bewusst gewähltem Außenseitertum assoziiert, was es für Querdenker verschiedenster Gesinnung interessant macht. In diese Kategorie zählt freilich auch der unlängst verstorbene Designer Lee Alexander McQueen, der den Totenkopf als häufig wiederkehrendes Motiv in seinen Kollektionen verwendete. Diese Tatsache fügt sich im Nachhinein nahtlos ins Bild eines ungestümen, hemmungslos kreativen Modekünstlers, der offenbar an der Welt verzweifelt ist.